AUSSI-TRIP 2000

Tag 31: Adelaide, Barossa Valley


In Adelaide fahren wir noch mal bei Tageslicht zum Mt. Lofty und zum Windy Point. Aufgrund der großen Entfernung zur City und des bewölkten Himmels nicht so spektakulär. Sven will noch den Strand von Adelaide sehen, so fahren wir fahren nach Glenelg zum Strand und bewundern später die schöne Townhall. Der Strand von Glenelg ist der von Adelaide am besten zugängliche und zählte früher zu den Badeorten der oberen Gesellschaftsschichten. Einige alte Gebäude, wie z. B. die Town Hall (siehe Foto, unten) erinnern noch an jene Zeit.


Strand von Glenelg*

Town Hall von Glenelg*

Glenelg

Heute findet man hier und im benachbarten Brighton viele Motels, etliche billige Guesthouses, Cafés, Restaurants, Bars und Kneipen. Im Sommer und an Wochenenden scheint sich in der Jetty Road, der Hauptstraße Glenelgs, und ihren Seitenstraßen halb Adelaide zu drängeln.

Hier landeten 1836 die ersten Siedler Südaustraliens und riefen unter einem Eukalyptusbaum die Kolonie South Australia aus. Der historische Old Gump Tree befindet sich an der McFarlande St., Ecke Bagshaw St (vom Anzac Highway ausgeschildert). Auf dem Moseley Square gegenüber vom Rathaus erinnert ein Obelisk mit dem Schiffsmodell der HMS Buffalo an die Landung.

Quelle: Anne Dehne, "Australien", Stefan Loose Verlag

Innenstadt von Glenelg*


Zurück in Adelaide kaufen wir uns für $80 ein Zwei-Mann Iglu-Zelt mit zwei extra-dünnen, zusammenfaltbaren Iso-Matten und Insektenschutz fürs Outback. Mittags verlassen wir Adelaide Richtung Norden. Über den Highway erreichen wir Elizabeth und später Gawler. Hier beginnt das Barossa Valley, neben dem Hunter Valley in der Nähe von Sydney, das wichtigste und bekannteste Weinanbaugebiet des Landes. Der Name Barossa stammt von Adelaides Stadtvater William Light, der das Tal mit dem südspanischen "Valle del Bar Rosa" (Rosenhügel) verglich.

Im Infopunkt erhalten wir eine kostenlose Karte mit allen "Winerys" und Empfehlung, wo wir am besten Weinproben machen sollten. Als erstes fahren wir auf dem Weg nach Lyndoch zum Chateau Yalandra. Diese, wie auch viele andere Winerys, ist von einem Deutschen gegründet worden. Wir machen für $4 eine Tour durch Weinkeller und schauen auch ins Schloss. Anschließend probieren wir ein paar Weine. Mir schmecken die süßen Weißweine und der Port am besten, Sven steht mehr auf die trockeneren Weißen.


"Winery" und Schloss Yalandra*

im Schloss Yalandra

Ich, bei der Weinprobe im Schloss Yalandra*

Weinberge im Barossa Valley

Barossa Valley

Zur Geschichte des Tals

Die Geschichte des Barossa Valley muss in Verbindung mit dem lutheranischen Pastor Ludwig Kavel aus Klemzig (Mark Brandenburg) gesehen werden, der 1838 zusammen mit deutschstämmigen Auswanderern nach Australien gelangte. Fast alle waren religiös Verfolge aus Preußen, die unter den Repressalien des Königs Friedrich Wilhelm III zu leiden hatten. Er plante Lutheraner und Reformierte in der "Preußisch Unierten Landeskirche" zu vereinen. Daraufhin entschloss sich Kavel, nach Australien auszuwandern. Eine der ersten Siedlungen (heute ein Vorort Adelaides) wurde nach dem Namen der preußischen Stadt Klemzig benannt. Der Streit, wer den "wahren" Glauben hatte, entzweite in den Folgejahren auch verschiedene religiöse Gruppierungen in Südaustralien, so dass es allein in Tanunda für 150 Familien vier Kirchen mit vier verschiedenen Bekenntnissen gab.

Die ersten Siedler ließen sich im Barossa Valley nieder, um Tabak anzubauen. Der Schlesier Dr. Johann Menge erkannte die Eignung des Tals zum Weinanbau und nannte es nach seiner Erkundung "Neu-Schlesien". Bereits 1850 wurde der erste Wein von Johan Gramp (heute Weingut Orlando) und kurze Zeit später von Joseph Seppelt (heute Weingut Seppeltsfield) gekeltert. Der Name "Neu-Schlesien" konnte sich mit zunehmender, auch internationaler Besiedlung nicht halten und wurde in "Barossa Valley" geändert. Noch immer aber erkennt man bei den 36 Weinbaubetrieben und rund 50 Weinkellern typisch deutsche Traditionen. Wo man auch hinschaut, die den Deutschen anhaftenden Klischees von Sauberkeit und Gründlichkeit scheinen allgegenwärtig. In vielen Namen und Bezeichnungen blieben die deutschen Ursprünge bis heute erhalten.

Obwohl nur noch wenige Einwohner fließend deutsch sprechen, wird die Sprache durch Lieder und Folklore gepflegt. Bedeutendstes Festival ist das "Barossa Valley Vintage Festival", das alle zwei Jahre (ungerade Jahreszahl) an Ostern stattfindet. Die Weinlese beginnt ungefähr Mitte Februar und dauert zwei Monate. In dieser Zeit herrscht überall lebendiges Treiben, und man bekommt als Besucher neben Weinkellern und den üblichen Weinproben einiges zu sehen. Der angebaute Wein wird nach der Traubensorte bezeichnet (z. B. Chardonnay, Semillon, Pinot Noir, Cabernet) und nicht - wie in Europa - nach dem Anbaugebiet.

Das weitläufige Barossa Valley verläuft über eine Länge von 29 km und eine Breite von 8 km. Drei Hauptorte bestimmt das "Tal": Lyndoch, Tanunda und Nuriootpa. Dazwischen liegen unzählige Ortsnamen, die aber in den meisten Fällen nur ein bestimmtes Weingut bezeichnen. Für denjenigen, der den Aufenthalt im "Wine Country" ausdehnen möchte, bieten sich Motels, Hotels, Campingplätze, aber auch einige Weingüter als Unterkunft an.

Auskunft: Tourist Information Centre, Lyndoch Rd, Gawler, Tel. 8522 6814; Barossa Tourist Information, 66-68 Murray St, Tanunda, Tel 8563 0600

Quelle: Steffen Albrecht, "Reisehandbuch Australien", Iwanowski Verlag

Weinberge*



Weinberge im Barossa Valley*

(Link-Tipps: Informationen über australische Weine und Winerys auf www.winetitles.com.au und www.wineaustralia.com.au, Barossa-Karte im PDF-Format)

Als nächstes besuchen wir die Orlando Wines und fahren weiter durch Tanunda zu Peter Lehmann Wines, Richmond Wines, Stanley Brothers Winery und die Seppelt Winery. Überall probieren wir einige Weine. Spätlese-Weine können nur die größeren Weinkellereien anbieten. Wir folgen dem Tourist Drive und können uns während Sonnenuntergangs die schönen herbstlich gefärbten Rebenfelder ansehen. Abends fahren wir nach Port Augusta. Morgen geht es von hier aus ins Outback!




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