AUSSI-TRIP 2000

Tag 45: Kakadu National Park


Wir stehen um 5 Uhr auf. Es ist noch dunkel und ich muss mit Taschenlampe duschen. Um 5.30 geht dann zum Glück das Licht ann. Wir fahren zur Cooinda Lodge, wo uns ein Shuttlebus zum Boot nach Yellow Water bringt. Hierbei muss der Bus eine ca. 0,5 Meter überflutetes Gebiet befahren. Der Bus hält schließlich auf einer Rampe, so dass wir trocken aussteigen können.


unser Bus nach Yellow Waters*

Die Bootsfahrt ist wirklich spitze! Wir fahren über überschwemmtes Gebiet, sehen viele Seerosen, bunte und große Vögel und natürlich Salzwasserkrokodile!

überschwemmtes Gebiet im Kakadu National Park*

während unser Bootstour über den Alligator-Creek*

weite Landstriche sind immer noch unter Wasser*

unser Boot* (Sven und Sofie in der zweiten Reihe links)

Nach der 2stündigen Fahrt, rufe ich Malaysia Airlines von der Telefonzelle aus an und bestätige meinen Rückflug, der leider schon am Dienstag ansteht. Wir fahren zurück zum Campingplatz, frühstücken und bauen dann das Zelt ab. Gegen 10 Uhr fahren wir dann zum Mirrai Lookout. Vom Parkplatz wandern Sven und ich die 1,6 km den Berg hoch zum Lookout. Dort befindet sich zwar ein Mini Aussichtsturm, aber über die Bäume, die zum Glück nicht sehr eng stehen, können wir trotzdem nicht blicken. Sofie, die im Auto wartet, hat also nichts verpasst. Weiterfahrt zum Nourlangie Rock. Hier sehen wir die bisher besten Felsmalereien, die bis zu 20.000 Jahre alt geschätzt werden (1,5 km Rundweg).

Felsmalerei am Nourlangie Rock*

Kakadu National Park (Gagadju)

Spätestens seit den Crocodile Dundee - Filmen strömen die Besucher in Scharen in diesen knapp 20.000 km2 großen Nationalpark. In der Trockenzeit im Juni/Juli herrscht Hochbetrieb - von menschenleerer Wildnis kann keine Rede mehr sein. Ein Besuch ist trotzdem zu empfehlen, nach Möglichkeit nicht in der Hochsaison im Juni (Trockenzeit und australische Schulferien). Die Westgrenze des Parks liegt 200 km von Darwin entfernt; die Hauptattraktionen sind weit über den größten Nationalpark Australiens verteilt.

Die Aboriginal-Völker, die in den Felsen am Rande des Arnhem Land Plataus lebten hinterließen in den bis zu 25.000 Jahre alten Felsmalereien ein bewegendes Zeugnis ihrer Kultur und Lebensweise. Diese Felsgalerien allein sind die Reise wert. In einem Umkreis von 5 km2 wurden an einer Stelle bis zu 120 solcher Galerien gezählt. Die bekanntesten und Besuchern zugänglichen befinden sich am Nourlangic Rock und am Ubirr Rock. Vom landschaftlich eindrucksvoll gelegenen Ubirr Rock bietet sich ein Rundblick auf die Magela Flood Plains und die sich im Westen erhebenden Sandsteinwände des Arnhem Land Escarpment. Zum Ubirr Rock führt eine kurze Loop Road, die beim Border Store abzweigt. In der Nähe des Border Store führt ein kurzer Spaziergang von 1,5 km, der Manngarre Walk, durch einen winzigen Überrest von Monsunregenwald. Wenn man aus Richtung Jabiru kommt, geht kurz hinter der East Alligator Ranger Station eine Abzweigung nach rechts zum Parkplatz für die Guluyambi Cruises ab. Im Gegensatz zur Yellow Waters Cruise (s. u.) liegt hier der Schwerpunkt auf Aboriginal-Kultur und Geschichte, die von einem aus der Gegend stammenden Aborigine erläutert wird. Weitere Höhepunkte einer Kakadu-Tour sind eine Bootsfahrt bei Sonnenuntergang auf einem Billabong oder in einer Lagune - die bekannteste ist Yellow Waters -, wenn sich Tausende von Vögeln versammeln, Dingos auftauchen und später Krokodile in der Morgensonne am Ufer dösen, sowie der Anblick der Wasserfälle Jim Jim Falls und Twin Falls. Am spektakulärsten sind letztere nach dem Ende der Regenzeit, von April bis Mai, wenn die Geländewagenpisten wieder befahrbar sind. Gegen Ende der Trockenzeit, etwa ab Mitte September, sieht man meist nur noch einklägliches Rinnsal. Ein 4WD-Track - nur in der Trockenzeit mit Geländewagen zu befahren - biegt vom Kakadu Highway zu diesen beiden Wasserfällen ab. Bei den Jim Jim Falls befindet sich ein beliebter Zeltplatz. Die Twin Falls liegen in einer langgestreckten Schlucht mit herrlich weißen Sandstränden und Überresten eines Monsunregenwaldes. In Jahren, wenn keine Gefahr durch Salzwasserkrokodile droht (Einheimische fragen!), kann man durch die Schlucht schwimmen oder auf einer Luftmatratze durchs Wasser paddeln. Zum Maguk Plunge Pool (oft auch noch mit dem alten Namen Barramundi Gorge bezeichnet), einer weiteren kleinen Schlucht mit einem Wasserfall, führt ebenfalls ein 4WD-Abzweig vom Kakadu Highway. Gunlom (Waterfall Creek), eine Schlucht mit einem 100 m hohen Wasserfall, liegt im Südwesten des Parks. Wenn man den Park durch die "Hintertür" über den Kakadu Highway von Pine Creek aus betritt, ist dies die erste Attraktion. En Scenic Flight über die Fälle ist eindrucksvoll und bietet herrliche Fotomotive.

Die Grenzen des Parks sind politischer Natur. Die an den Park angrenzenden Gebiete, z. B. die Lagunen und Billabongs nördlich und südlich des Bark Hut Inn, sind landwirtschaftlich genauso reizvoll, und die Tier- und Pflanzenwelt ist ebenso vielfältig wie innerhalb des Parks, nur trifft man dort weniger Touristen. Der Name des Parks hat nichts mit dem uns bekannten Vogel zu tun (der heißt auf englisch cockatoo), sondern ist der verballhornte Name der traditionellen Eigentümer des Landes, des Volkes der Gagudja. 1978 erhielten diese das Landecht für ihr altes Territorium, das sie dann für 99 Jahre an den der Bundesregierung unterstellten National Parks and Wildlife Service verpachteten. 1979 wurde das erste Gebiet zum National Park erklärt, ein weiteres Gebiet (Stage II) wurde 1984 hinzugefügt.

Die Landschaftsformen reichen von Sümpfen und flood plains, die sich während der Regenzeit in bis zu 20 km breite Seen verwandeln, bis zu von Speergras, gigantischen Temitenhügeln und lichtem Wald bewachsenem Flachland, das die 50 bis 400 m hohen Sandsteinwände des Arnhem Land Escarpment überragen. Die Gegend ist das Refugium einer einzigartigen und vielfältigen Fauna und Flora: ein Drittel bis die Hälfte aller australischen Vogel- und ein Viertel aller Fischarten sind hier anzutreffen, außerdem etwa 50 Säugetire, 75 Reptilien- und 25 Froscharten, von denen viele nur hier vorkommen. 1.257 Pflanzenarten wurden gezählt, und noch immer werden neue entdeckt. Zum vergleich: im australischen Bundesstaat Victoria, der 18 mal so groß ist wie der National Park, wurde nur die doppelte Zahl an Pflanzenarten registriert. Wegen seiner einzigartigen landschaftlichen, ökologischen und kulturellen Bedeutung wurde ein Teil des Kakadu National Parks (Stage I) 1981 als erste australische Region auf die Liste des Weltkulturerbes (World Heritage List) der UNESCO gesetzt, 1987 gefolgt von Stage II. Seit Ende 1992 steht nun endgültig der gesamte Park auf der Liste - mit Ausnahme der Stellen mit Uranpechvorkommen bei Jabiru, Jabiluka (gleich nördlich davon) und Koongarra biem Nourlangie Rock. Seit 1970 reichhaltige Uranpechvorkommen in der Gegend entdeckt wurden, prallen die unvereinbaren Interessen von Wirtschaft, Umweltschutz und Ureinwohnern immer wider aufeinander. Aber nicht nur der Uranpechabbau, auch die unkontrollierte Ausweitung des Massentourismus sowie eingeschleppte Tiere und Pflanzen, bes. asiatische Wasserbüffel und Buschmimosen, bedrohen das empfindliche ökologische Gleichgewicht dieses Nationalparks.

Quelle: Anne Dehne, "Australien", Stefan Loose Verlag


Fahrt zum Bowali Visitor Center am Kakadu Highway, wo wir auch Souvenirs in der Marrawuddi Gallery kaufen. In Jabiru tanken wir für $ 0,999. Hier gibt es auch wieder Funkkontakt mit dem Handy (Telstra). Der einzig (Krokodil-) sichere Pool im Park, kostet $2,5 Eintritt. Auf normales Freibad haben wir aber keine Lust und fahren kurz zum Flughafen Jabiro East Airport. Wir erkundigen uns nach Scenic Flügen zu den Jim Jim Falls, die wir ja gestern aufgrund gesperrter Piste verpasst haben. Sie kosten in einer 6 Mann Propellermaschine $110 für eine Std. Im Hubschrauber dauert es 1:45 h und kostet stolze $315! Wir verzichten und fahren weiter in die East Alligator Area; auf dem Weg dorthin müssen wir einen 60 cm tief überfluteten Floodway durchqueren! Angekommen, machen Sven und ich den "most interesting short walk" Bardedjilidji (2,5 km Rundweg). Hier gibt es tolle Sandsteinformationen zu sehen.



Sandsteinformation in Bardedjilidji

Beim 1,5 km Rundweg Manngarre Rainforest Walk sehen wir noch mal einen Regenwald wie wir ihn schon aus Queensland her kennen. In Ubirr machen wir alle den Walk (1 km Rundweg) und sehen uns die Felsmalerein an. Der Lookout (250 m) ist fantastisch. Darf man keinesfalls verpassen!



Felsmalerei in Ubirr



auf dem Rundweg in Ubirr



weitere Felszeichnungen in Ubirr



Aussicht vom Lookout in Ubirr*



Aussicht vom Lookout in Ubirr*



Sven und Sofie in Ubirr

Gegen 17.30 machen wir uns auf den Weg nach Darwin. Wir überlegen direkt zum Litchfield National Park zu fahren, entscheiden uns wegen des geringen Umwegs nach Darwin aber dagegen, weil wir davon ausgehen in Darwin eine bessere Unterkunft zu finden, essen und einkaufen zu können. Auf dem Weg halten wir noch am Mamukala Observation Building, wo man Vögel beobachten kann. Der Rundweg ist leider gesperrt.



Blick vom Mamukala Observation Building

Abends in Darwin sehen wir zumindest im Dunkeln das erste Mal seit längerer Zeit wieder das Meer. Wir fahren am toll beleuchteten Parlament vorbei zurück in die Innenstadt und gehen dort bei KFC essen. Anschließend gehen wir über den Nachtmarkt, wo Sven und ich von einer Aboriginer Frau gemalte Bilder auffällig günstig kaufen. Etwas außerhalb schlafen wir abends in einem Wohnwagen für $50 (wieder nur zwei Personen angemeldet). Air Condition, fließend Wasser und die üblichen Extras sind vorhanden.






Verkehrsschild im Kakadu NP (Foto: Sven)


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