Die Produktion:
Effiziente Fertigung trifft auf handwerkliche Präzision.
- Gewichtsvorteil dank innovativer Fertigungstechniken.
- Künstliche Intelligenz optimiert die Qualitätsprüfung.
- BMW Werk Dingolfing als „Beste Fabrik 2008“ ausgezeichnet. Der neue BMW 7er markiert auch auf dem Gebiet der Entwicklung modernster Telematik-Dienste einen weiteren Meilenstein.
Der neue BMW 7er wird am Standort Dingolfing im weltweit größten BMW Werk
gefertigt. Die Anlage gehört seit 1967 zum globalen BMW Produktionsnetzwerk, das
heute 23 Fertigungsstätten in 12 Ländern umfasst. Zahlreiche Auszeichnungen
belegen den herausragenden Standard des niederbayerischen Automobilwerks.
Um die Leichtbaukonstruktion für den neuen BMW 7er zu ermöglichen, hat BMW am
Standort Dingolfing erneut in innovative Fertigungstechnologien investiert. Sie
erweitern das Spektrum für den gewichtsoptimierten Leichtbau wie auch für die
Umsetzung moderner Designanforderungen mit dem im Vergleich zu Stahl ungleich
schwerer modellierbaren Werkstoff Aluminium.

BMW Werk Dingolfing, BMW 7er Produktion,
Karosseriebau
Mit dem neuen BMW 7er fertigt das Werk Dingolfing diese Baureihe inzwischen
in ihrer fünften Generation. Darüber hinaus entstehen an diesem
Produktionsstandort auch die Modelle der BMW 6er und der BMW 5er Reihe.
Insgesamt wurden bisher mehr als 7 Millionen BMW Automobile in Dingolfing
gefertigt – der sichtbare Beweis einer 40-jährigen Erfolgsgeschichte.
Innovative Verarbeitungstechnologien für den neuen BMW 7er.
Exklusiv für den BMW 7er wurden spezielle Verfahrenstechniken neu entwickelt,
zum Beispiel für die im Segment erstmalig in der Großserie realisierte
Kombination eines Aluminiumdachs auf einer Stahlkarosserie. Für den optimalen
Korrosionsschutz wird die Dachkonstruktion mit einem neuartigen
Hightech-Klebstoff auf der Karosserie befestigt und nicht genietet.
Die jetzt groß-serientaugliche Fügetechnik mit der neu patentierten
Klebstoffgeneration ermöglicht neben höchster Festigkeit eine besonders hohe
Flexibilität im Falle einer Ausdehnung bei Wärme. Der BMW 7er profitiert allein
durch diese Lösung im Bereich der Dachkonstruktion von einer Gewichtsersparnis
von rund 7 Kilogramm. Außerdem leistet die damit einhergehende Verlagerung des
Schwerpunkts nach unten einen wertvollen Beitrag zur Agilität des Fahrzeugs.
Außerdem setzt BMW auch für die Türen des neuen BMW 7er Aluminium als Werkstoff
ein und hat dafür eine technisch, gestalterisch und wirtschaftlich optimale
Lösung für die Großserienproduktion entwickelt. Jeder Türkörper besteht
lediglich aus zwei Bauteilen.
Die intelligente, kraftübertragende Schalenkonstruktion erfüllt auch an den
Fensterahmen höchste Steifigkeitsanforderungen. Allein mit der erstmaligen
Verwendung von Aluminiumtüren in einem Großserienfahrzeug von BMW kann das
Gewicht um weitere 22 Kilogramm reduziert werden. Dabei schafft die neue
Aluminium-Verarbeitungstechnologie auch die Voraussetzungen für die
Feinmodellierung hochwertiger Designmerkmale, wie etwa die Charakterlinie in der
Tür der neuen Limousine.

BMW Werk Dingolfing, BMW 7er Produktion,
Karosseriebau
Neben Dach und Türen bestehen die Motorhaube, die vorderen Seitenwände und
die vorderen Federstützen an der Karosserie aus dem Leichtbau-Werkstoff. Bei der
Produktion des gewichtsreduzierten Vorderbaus wird ein intelligenter Mix von
Fügetechniken angewendet, je nach Anforderung und Belastung des Bauteils kann
dies Kleben, Nieten, MIG- oder Laser-Schweißen sein.
Neu: künstliche Intelligenz unterstützt die Qualitätssicherung.
Permanent optimierte Qualitätsmanagementsysteme mit zahlreichen Funktions-
und Zuverlässigkeitsprüfungen in allen Fertigungsbereichen gewährleisten die
Erfüllung der strengen BMW Qualitätsanforderungen.
Neu in der Fertigung des BMW 7er ist der Einsatz künstlicher Intelligenz bei
der Qualitätsüberwachung der hochwertigen Bordelektronik. Die gezielte
elektronische Fehlersuche erleichtert das Auffinden möglicher Einzelfehler in
den großen Datenmengen. Dadurch leistet die automatisierte Detailprüfung einen
wichtigen Beitrag zur Produktionseffizienz wie auch zur einzigartigen
Premium-Qualität der BMW Fahrzeuge.
Modulstrategie begünstigt kundenorientierte Fertigung.
Ein ausgefeiltes System – der so genannte Kundenorientierte Vertriebs- und
Produktionsprozess (KOVP) – stellt sicher, dass jedes einzelne Automobil
termingerecht und vor allem entsprechend der individuellen Kundenwünsche
gefertigt wird. Verwirklicht wird der KOVP unter anderem durch eine möglichst
flexible Fertigung, zu der neben einer hoch entwickelten Logistik auch
effiziente Prozesse beitragen. Vor allem die Prozesse am Montageband profitieren
dabei von vormontierten und komplett ans Band gelieferten Modulen.

BMW Werk Dingolfing, BMW 7er Produktion, Montage
So erfolgt die komplette Frontend-Konstruktion gesondert als einzelnes Modul,
das just-in-sequence an das Produktionsband geliefert wird. Am Montageband
selbst sind daraufhin weniger Arbeitsschritte notwendig. Die Rohkarosserien für
die unterschiedlichen Modellversionen entstehen in beliebiger Reihenfolge und
Mischung gemäß den Vorgaben durch die Produktionssteuerung. In Verbindung mit
der Modulanlieferung ermöglicht dies eine hochflexible und besonders schlanke
Produktion, weil wenig Lagerplatz benötigt wird und das BMW Werk schnell auf
Kundenwünsche und gegebenenfalls Änderungen reagieren kann.
Im Gegensatz zu den weitgehend automatisierten Prozessen in Presswerk,
Karosserierohbau oder Lackiererei steht in der Montage der Mensch im Mittelpunkt
des Geschehens. Er kann mit seinen Händen in fast 30 Bewegungsachsen arbeiten,
denen ein moderner Industrieroboter maximal sieben entgegenzusetzen hat.
Höchste Kompetenz im Aluminium-Leichtbau.
In Dingolfing befindet sich außerdem das Aluminium Kompetenz Zentrum der BMW
Group. Die Forschungsergebnisse und innovativen Entwicklungen dieser Einrichtung
kommen allen Marken der BMW Group zugute. Unter anderem liefert das Werk in
Dingolfing die Aluminiumkarosserien für die Rolls-Royce Modelle. Mit dem hohen
Aluminiumanteil an den Karosseriebauteilen des neuen BMW 7er wird die
herausragende Kompetenz der Experten in Dingolfing nun auch bei diesem Modell
noch intensiver genutzt.
Das Traditionswerk ist Vorbild für Effizienz und Qualität.
Das mit rund 20.000 Mitarbeitern größte BMW Werk produziert arbeitstäglich
etwa 1.300 Automobile. Im Leistungsvergleich überzeugt das traditionsreiche Werk
durch höchste Qualität und herausragende Effizienz.

BMW Werk Dingolfing, BMW 7er Produktion, finale
Kontrolle
In diesem Jahr gewann der Bereich Fahrwerks- und Antriebskomponenten der BMW
Group in Dingolfi ng den Industriewettbewerb „Die Beste Fabrik/Industrial
Excellence Award 2008“.
Damit erhielt BMW als erster Automobilhersteller die seit 2002 ausgelobte
europäische Auszeichnung. Der Award honoriert das hervorragende
Produktionsmanagement für die produktivsten Betriebe Europas. Nicht nur die
operative Einheit selbst, sondern alle Prozesse entlang der gesamten
Produktions- und Logistikkette werden dafür bewertet – vom Lieferanten bis hin
zum Endkunden.
Neben dem Gewinn des Bayerischen Qualitätspreises im Jahre 2003 hatte der
Bereich Fahrwerks- und Antriebskomponenten als erstes Unternehmen der
Automobilbranche im November 2005 die wichtigste deutsche Auszeichnung für
Unternehmensqualität, den Ludwig-Erhard-Preis, erhalten.
2006 wurde das Werk zudem mit dem European Quality Award ausgezeichnet, der
höchsten europäischen Auszeichnung für eine umfassende Unternehmensexzellenz.
Der Bereich Fahrwerks- und Antriebskomponenten in Dingolfing hat sich als Teil
des weltweiten Produktionsnetzwerkes der BMW Group zum Kompetenzzentrum für
Fahrwerke und Achsgetriebe entwickelt. Die Komponenten, die dort entstehen,
werden an alle BMW Fahrzeugwerke im In- und Ausland zugeliefert.
Quellen: u. a. BMW-Pressemitteilung vom 21.09.2008
|