Techno Classica 2008 - Mercedes
Effizienz als Antrieb: 125 Jahre Motorentechnik auf der Techno Classica
2008
- DIESOTTO und BLUETEC: Modernste Motorentechnologien von Mercedes-Benz
- Sonderschau: Mercedes-Benz SL-Klasse von 1957 bis 2008
- Von Mannheim nach Pforzheim und zurück: 120 Jahre Bertha-Benz-Fahrt
Nachhaltigkeit ist das zentrale Thema von Mercedes-Benz auf der Techno Classica
2008.
Exponate aus sieben Jahrzehnten zeigen die Fortentwicklung in der Motorentechnik
von den Anfängen des Vierzylinders bis hin zum Mercedes-Benz F 700 mit DIESOTTO-Antrieb, der eine hohe Leistung bei geringem Verbrauch und geringen
Emissionen bietet und damit den Weg in die Zukunft des Verbrennungsmotors weist.
Mit dem Benz Patent-Motorwagen wird zudem an die berühmte Fahrt von Bertha Benz
im Jahr 1888 erinnert, die sie mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach
Pforzheim und zurück unternahm. Eindrucksvoll dokumentierte sie die
Leistungsfähigkeit der Erfindung ihres Mannes.
Der Mercedes-Benz Messestand
umfasst in diesem Jahr rund 1000 Quadratmeter, zusammen mit den Partnern des
Mercedes-Benz Classic Centers und den Markenklubs sind es sogar 4500
Quadratmeter.
Mercedes SL-Ausstellung
SL-Klasse fasziniert. Auf der Techno Classica 2008 sind Roadster aller
bisherigen SL-Baureihen ausgestellt: fünf Fahrzeuge aus den bisherigen Baureihen
zeichnen die Entwicklung nach.
Mercedes-Benz SL 500, 2008 (Baureihe R 230)
Die Baureihe R 230 ist der erste SL mit Vario-Dach und seit 2001 am Markt. In
diesem Jahr musste sich der Klassiker einer Verjüngungskur unterziehen. Dem
Modelljahrgang 2008 gibt Mercedes-Benz unter anderem ein aktuelles Frontdesign,
aber auch viel neue Technik mit.
Mercedes-Benz 300 SL Roadster, 1958 (Baureihe W 198 II)
Offener Traumwagen. Der
ursprüngliche 300 SL ist mit seinen Flügeltüren eine automobile Ikone. Doch die
Schönen und Reichen rufen nach einer offenen Version – die Mercedes-Benz 1957
auf den Markt bringt. Der 300 SL Roadster ist auf den Boulevards der Welt und
den Fernstraßen gleichermaßen zuhause, er kombiniert sportliche Fahrleistungen
mit hohem Komfort. Heute gehört er weltweit zu den gesuchtesten Klassikern.
Mercedes-Benz 280 SL, 1968 (Baureihe W 113)
Die „Pagode“. Die Form seines
Hardtops bringt der zweiten Generation des Mercedes-Benz SL ihren Spitznamen
ein: Filigran gezeichnet, ähnelt das Dach einer Pagode und bietet doch große
Stabilität. Der „Pagoden“-SL setzt in Sachen Komfort und Alltagstauglichkeit
neue Maßstäbe – ohne die Sportlichkeit aufzugeben. Dieser Linie folgen alle
Fahrzeuge der SL-Reihe, steht die Buchstabenkombination doch für „Sport,
leicht“.
Mercedes-Benz 500 SL, 1985 (Baureihe R 107)
Der Regent. Die im April 1971
eingeführte SL-Baureihe 107 prägt eine neue Ära im Mercedes-Benz Pkw-Design und
dient als Schrittmacher für zahlreiche Sicherheits-Innovationen. Mit ihrer
zeitlosen und nahezu klassischen Formgebung wirkt sie harmonischer und vor allem
noch repräsentativer als die „Pagode“. Dies spiegelt sich in der Beliebtheit
dieser Baureihe wider: Sie wird, beständig aktualisiert, 18 Jahre lang in mehr
als 237.000 Exemplaren gebaut.
Mercedes-Benz SL 500, 1998 (Baureihe R 129)
Die Skulptur. Im März 1989
debütiert ein neuer SL. Wiederum hatte das Mercedes-Benz Design äußerst gekonnt
Hand angelegt – und mit schlichten, aber wirkungsvollen Linien geradezu eine
Skulptur auf Rädern geschaffen. Zugleich bringt der SL zahlreiche Innovationen,
die beispielsweise der Sicherheit dienen, etwa die Integralsitze, die neu
konstruierten A-Säulen mit Knicksicherheit beim Überschlag sowie der automatisch
ausfahrende Überrollbügel.
125 Jahre Motorenentwicklung: Effizienz als Antrieb
Der Motor ist das Herz des Autos. Seit der Erfindung des schnelllaufenden
Benzinmotors durch Gottlieb Daimler im Jahr 1883 hat die Entwicklung vor allem
ein Ziel: die Motoren bei geringerem Verbrauch leistungseffizienter zu machen.
Wie groß die Fortschritte sind, die der Erfinder der Verkehrsmotorisierung
seither erzielt hat, zeigt Mercedes-Benz mit sieben Exponaten von 1904 bis
heute, die alle mit einem Vierzylindermotor ausgerüstet sind. Der
Mercedes-Simplex 28/32 PS aus dem Jahr 1904 beispielsweise schöpft bei einem
geschätzten Verbrauch von mehr als zwanzig Liter Benzin 32 PS (24 kW) aus rund
5,3 Liter Hubraum; gut 80 Jahre später sind es bei einem Mercedes-Benz 190 E
2.3-16 aus dem Jahr 1985 bis zu 185 PS (136 kW) aus 2,3 Litern, dabei verbraucht
der Vierventilmotor 11,6 Liter Benzin.
Zur Effizienzsteigerung hat Mercedes-Benz in den vergangenen Jahrzehnten immer
wieder neue Antriebstechnologien eingesetzt, die die Marke – wie 1923 beim
Kompressormotor und 1936 beim Dieselmotor – in die Serienproduktion eingeführt
oder – wie 1983 bei der Vierventiltechnik – für den Großserienbau verfügbar
gemacht hat.
Neue Maßstäbe in Sachen Effizienz setzt seit 1997 auch die CDI-Technologie
(Common Rail Direct Injection) von Mercedes-Benz, die im Typ C 220 CDI debütiert
– sein Motor leistet ursprünglich 125 PS (92 kW) aus 2,2 Liter Hubraum bei einem
durchschnittlichen Verbrauch von 6,1 Liter Diesel. Neben einer besseren
Leistungsausbeute je Liter Hubraum verbessert sich parallel dazu das nutzbare
Drehmoment, vor allem im unteren Drehzahlbereich. Auch hier ist die Entwicklung
nicht stehen geblieben: Der C 220 CDI der neuesten Generation bietet inzwischen
eine Leistung von 170 PS (125 kW) und verbraucht dabei nicht mehr als das
leistungsschwächere Ursprungsmodell von 1997.
Effizienter geworden ist auch die Abgasreinigung: Für Benzinmotoren ist in
dieser Hinsicht seit den 1980er Jahren der geregelte Dreiwegekatalysator
entscheidend, für Dieselmotoren ist es die BLUETEC-Technologie von
Mercedes-Benz, die den Selbstzündermotor bei geringsten Emissionen bis weit in
die Zukunft hinein führen wird. Ein aktueller Höhepunkt der Motorentechnik ist
der DIESOTTO-Antrieb von Mercedes-Benz: Er vereint die Vorzüge des Otto- und des
Dieselmotors. Im Forschungsfahrzeug F 700, das nahezu die Ausmaße einer S-Klasse
hat, liefert ein DIESOTTO-Vierzylinder mit 1,8 Liter Hubraum im Hybrid-Verbund
mit einer Elektromaschine 238 PS (175 kW) und verbraucht gerade mal 5,3 Liter
Benzin.
Mit folgenden Originalfahrzeugen aus mehr als 100 Jahren zeigt Mercedes-Benz auf
der Techno Classica 2008 den großen Fortschritt der Motorenentwicklung:
Mercedes-Simplex 28/32 PS, 1904
Das erste moderne Automobil. 1901 ist das
Geburtsjahr des ersten modernen Automobils – unter dem Markennamen Mercedes
bietet die Daimler-Motoren-Gesellschaft mehrere Fahrzeuge mit innovativen
Merkmalen an. Der Vierzylindermotor des 1904 eingeführten Typ 28/32 PS
entwickelt aus rund 5,3 Liter Hubraum 32 PS (24 kW), was aus heutiger Sicht
moderat klingt – doch damals gehört dieses Modell zu den leistungsfähigeren
Automobilen.
Mercedes-Benz 260 D, 1936 (Baureihe W 138)
Der erste Diesel-Pkw. Es ist eine
Sensation: Der Mercedes-Benz 260 D ist 1936 der erste serienmäßige Diesel-Pkw
der Welt, zuvor hatte sich der Selbstzünder-Motor bereits in Nutzfahrzeugen
bewährt. Im Vergleich zum entsprechenden Benziner, dem Typ 230, verbraucht er
erheblich weniger Treibstoff, der zudem deutlich preisgünstiger ist – damit
macht er sich vor allem Taxifahrer zum Freund, aber auch einige Privatleute.
Mercedes-Benz 180, 1955 (Baureihe W 120)
Genügsamer Vierzylinder. Der
automobile Wiederanfang nach dem Zweiten Weltkrieg ist bescheiden: Mit dem
verbrauchsgünstigen Vierzylindermodell 170 V nimmt Mercedes-Benz die Produktion
1946 wieder auf. Schon eine Weiterentwicklung ist das 1,8-Liter-Aggregat des Typ
180, der 1953 mit seiner „Pontonkarosserie“ eine neue Ära des funktionalen
Designs einläutet. Noch verbrauchsgünstiger ist das Schwestermodell 180 D, das
mit 40 PS (29 kW) immer noch annehmbare Fahrleistungen bietet.
Mercedes-Benz 220 D, 1969 (Baureihe W 115)
Der Diesel holt auf. Die nach ihrem
Erscheinungsjahr 1968 mit dem Kürzel „/8“ bezeichnete Mercedes-Benz Baureihe der
oberen Mittelklasse ist bekannt für Zuverlässigkeit, Sicherheit und Komfort –
Eigenschaften, die speziell bei den Dieselmodellen von legendärer
Wirtschaftlichkeit ergänzt werden. Auch leistungsmäßig holt der Diesel auf: Der
2,2-Liter-Vierzylinder des Typ 220 D, des meistgebauten „/8“-Modells, entwickelt
bereits 60 PS (44 kW).
Mercedes-Benz 190 E 2.3-16, 1985 (Baureihe W 201)
Exzellente Effizienz. Ein
Beispiel für beste Leistungsausbeute ist der Mercedes-Benz 190 E 2.3-16, der
1983 erscheint: 185 PS (136 kW) aus 2,3 Liter Hubraum sind heute noch ein
respektabler Wert. Zu verdanken ist diese Effizienzsteigerung der 1906 erstmals
eingesetzten Vierventiltechnik, der Mercedes-Benz mit dem „Sechzehnventiler“ zum
allgemeinen Durchbruch verhilft. Im direkten Vergleich der technischen Daten
wirkt der 190 D, das Dieselmodell der damaligen „Kompaktklasse“, etwas blass –
doch seine Treibstoffökonomie setzt Maßstäbe.
Mercedes-Benz S 300 BLUETEC HYBRID (Baureihe W 221)
Saubere Luxusklasse. Gleich
mehrere Technologien zur Effizienzsteigerung und Schadstoffreduzierung vereint
der S 300 BLUETEC HYBRID, dessen Markteinführung für 2010 vorgesehen ist. Sein
Vierzylinder-Dieselmotor mit CDI-Direkteinspritzung entwickelt bei 2,2 Liter
Hubraum 204 PS (150 kW). Dank der Kombination mit BLUETEC-Technologie und einem
20 PS (15 kW) starken Hybridmodul gehört diese S-Klasse zu den effizientesten
und umweltverträglichsten Premium-Automobilen der Welt. Das Drehmoment von 560
Newtonmeter sorgt dabei auch noch für ein Maximum an Fahrspaß und Dynamik.
Techno Classica
2008: Mercedes-Benz S 300 Bluetec Hybrid (W 221) |
Mercedes S300 Bluetec Hybrid (W 221) mit 204 PS Leistung |
Mercedes S300 Bluetec Hybrid |
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Weitere Fotos aus der Mercedes-Halle auf der Techno Classica
2008
Quelle: Mercedes-Benz; Fotos: Christian Schütt |